Brettsperrholz vs. Holzrahmenbauweise
Frage:
Was sind die grundsätzlichen Vorteile/Nachteile einer Brettsperrholzkonstruktion im Vergleich zum Holzrahmenbauweise?
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Nr.: 2582
Antwort der Experten:
Grundsätzlich ist Brettsperrholz ein Werkstoff, der mittlerweile in sehr großen Mengen produziert wird und den mehrgeschossigen Holzbau in den letzten Jahren sehr stark geprägt hat.
Der Hauptunterschied zur Holzrahmenbauweise ist, dass die lastabtragende Ebene ein durchgehender massiver Holzbauteil ist, und somit die Dämmebene, also jene Schicht, in welcher der Großteil der Dämmung liegt, außerhalb dieser Ebene befindet. Aus diesem Grund sind Holzmassivbauteile meist in höheren Bauteildicken ausgeführt, um den gleichen Dämmwert wie Holzrahmenbauteile zu erreichen. Die massive Holzschicht hat im Vergleich einen höheren Materialverbrauch und daher auch ein höheres Gewicht zur Folge.
Speziell in Geschossdecken ist die Verwendung von Massivholzbauteilen (Brettsperrholz, Brettstapelholz) sinnvoll, da durch die vergleichsweise höhere Masse, oft einfacher der Trittschallschutz verbessert werden kann und schlankere Aufbauten möglich sind.
Ein weiterer Grund für den Einsatz von Holzmassivbauweise ist neben der Lastabtragung auch der Brandschutz. Durch das massive flächige Element bleibt bei einem einseitigen Abbrand die lastabtragende Funktion länger erhalten als im Holzrahmenbau, wo in der Regel der Abbrand des Konstruktionsholzes (Riegel, Balken oder Sparren) - sofern nicht mehr durch Beplankungen oder Dämmungen geschützt - von drei Seiten erfolgt.
Bei der Massivholzbauweise kann bezüglich der ökologischen Bewertung das Argument der CO2 Speicherung im verbauten Holz gebracht werden, und schlägt auch mit dem Faktor 2 zu Buche (im Vergleich zur Rahmenbauweise), jedoch verdoppelt sich auch der nicht-erneuerbare Ressourceneinsatz.
Vorfertigung und Montage unterscheiden sich ebenfalls. Gebäude in Brettsperrholz werden meist bereits vom Hersteller abgebunden und als Rohbau montiert, bevor bauseits die Fenster und Fassade folgen. In Rahmenbauweise sind fertige Elemente mit eingebauten Fenstern sowie fertiger Fassade Stand der Technik, wodurch sich hier die Bauzeit merklich verkürzt.
Ein weiteres Argument ist die angenehme Atmosphäre, die von Holzoberflächen im Wohnraum ausgeht. Hier kann die Holzmassivbauweise punkten, da Wände und/oder Decken in Sichtqualität ausgeführt werden können und das erwünschte Gefühl vermitteln, während im Rahmenbau dazu Holzverkleidungen angebracht werden müssen.
Unterschiedliche Aufbauten dazu sind auf dataholz.eu zu finden.