Abschrägung von horizontalen Traglatten - offene Fassaden
Frage:
Sollen horizontale Traglatten bei offenen Fassaden oberseitig abgeschrägt werden?
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Nr.: 2740
Antwort der Experten:
Bei offenen Fassaden benötigen horizontale Traglatten oberseitig eine Abschrägung weg von der Fassadenschalung in eine Entwässerungsebene von mindestens 1 cm.
Bei Fassaden mit offenen Fugen stellt die Unterkonstruktion ebenso wie die Fassadenschalung eine bewitterte Bauteilschicht dar und der Wasserablauf muss entsprechend geplant werden. Eine möglichst schnelle und ungehinderte Wasserableitung ist entscheidend für eine zügige Rücktrocknung und die Vermeidung von Feuchtenestern.
Aktuelle Forschungsergebnisse zeigen, dass eine zur Fassadenschalung hin abgeschrägte Traglatte sowohl in der Fassadenschalung als auch in der Unterkonstruktion zu vergleichsweise höherer Holzfeuchtigkeit führt. Diese Variante birgt zudem die Gefahr von Schmutzansammlungen im Bereich der Kontaktfläche, was wiederum zu lokal erhöhter Holzfeuchtigkeit und verlängerten Trocknungszeiten führt.
Im Gegensatz dazu ist bei einer von der Fassadenschalung weg geneigten Traglatte die Feuchtigkeitsaufnahme geringer und die Trocknungszeit kürzer. Diese Unterschiede lassen sich auf die verbesserte Wasserableitung weg von den Knotenpunkten zurückführen. Der Feuchteverlauf ohne Gefälle der Traglattenoberseite liegt zwischen den beiden anderen.
Diese Empfehlung bezieht sich ausdrücklich auf offene Fassaden. Bei geschlossenen Fassaden mit einzelnen offenen Fugen, z.B. im Bereich von offenen horizontalen Generalstößen, ist eine Abschrägung der Traglattenoberseite aufgrund der deutlich geringeren anfallenden Wassermenge nicht erforderlich, aber natürlich auch nicht nachteilig.
Weitere Informationen finden Sie in den beigefügten HFA-Merkblättern 2024.